Wer schon einmal in Rio de Janeiro war, könnte meinen, diese Craft-Spirituose werde im Stadtteil Leblon hergestellt, welches an die belebte Küste mit dem äusserst fotogenen, sandweissen Strand angrenzt. Doch tatsächlich kommt der Cachaça aus einer zehn Fahrtstunden entfernten Stadt in der Region Minas Gerais, wo ausgedehnte Zuckerrohrfelder das Landschaftsbild prägen. Einige kulturverkennenden Menschen behaupten zwar, Cachaça sei dasselbe wie Rum, doch tatsächlich verbindet Brasilien eine ganz eigene Geschichte mit dem einzigartigen Destillat aus frisch gepresstem Zuckerrohrsaft. Dass die Amerikaner die Spirituose seit 2013 nicht mehr als Rum kennzeichnen, ist der von Leblon initiierten "Legalize Chacaça"-Bewegung zu verdanken, im Zuge derer ein wenig Aufklärungsarbeit geleistet wurde. Nachdem der Cachaça die Kupferbrennblasen der Destilaria Maison Leblon durchlaufen hat, reift er sechs Monate lang in Cognac X.O.-Fässern. Seit seiner Markteinführung im Jahr 2005 sahnte der Leblon Cachaça zahlreiche Goldmedaillen ab. Bei der San Francisco World Spirits Competition gewann er neun Jahre in Folge die Goldmedaille und fünf mal Doppel-Gold. Ob das ein anderer Zuckerrohrschnaps so leichtfertig nachmachen kann?
